I0040 - Napiersche Rechenstäbchen (Replik)
Bei den Napierschen Rechenstäbchen handelt es sich um Rechenstäbchen, mit denen Multiplikationen und Divisionen durchgeführt werden können. Jeder Seite eines Stäbchens ist mit einer Reihe des Einmaleins beschriftet.
Sie sind benannt nach ihrem Erfinder, John Napier (auch latinisiert Neper), Laird of Merchiston (1550 – 1617), einem schottischen Mathematiker und Naturgelehrter. John Napier veröffentlichte auch die erste Logarithmentafel. Seine Erfindung ermöglichte es Wilhelm Schickard die erste mechanische Rechenmaschine zu bauen.
Auf den Vierkanthölzer ist jeweils oben auf jeder der vier Seiten eine Ziffer aufgetragen ist, die man Kopfzahl nennt, und darunter deren Vielfache in einer besonderen, eben der Neperschen Schreibweise. Sie besteht darin, daß die Einerziffern jeweils tief- und die Zehnerstellen jeweils hochgestellt und durch einen Schrägstrich getrennt sind., also z.B. 4/9 statt 49.
Die Napierschen Rechenstäbchen erleichtern auch das Multiplizieren und Dividieren: Um z. B. die Aufgabe 3729 x 7 zu lösen, nimmt man vier Stäbe mit den Kopfzahlen 3,7,2,9 und legt sie so nebeneinander, daß oben die Zahl 3729 steht. Legt man jetzt den Zeilenstab daneben, bei dem von oben nach unten die Ziffern 1 bis 9 - der jeweiligen Zeile entsprechend - aufgetragen sind, so kann man in der Zeile 7 jeweils das siebenfache der Kopfzahl der danebenliegenden Stäbchen ablesen, nämlich 2/1, 4/9, 1/4, 6/3. Man braucht nun nur noch die Einerstellen zur Zahl 1943 zusammensetzen, ebenso die Zehnerstellen zur Zahl 2416 und diese mit Zehn multiplizieren, also 24160, und das Ganze addieren, um das Ergebnis 26103 zu erhalten.
Nach ihrem Prinzip sind auch die Trommeln mit den Multiplikationstabellen der Rechenuhr von Schickard, aus dem Jahr 1623 gestaltet.