I0611 - Steckkarte aus BESM
Platine aus einem sowjetischen Großrechner der BESM-Serie „Schnellarbeitende Elektronen-Rechenmaschine“
Aus Wikipedia:
BESM-1 war die erste Rechenanlage aus der Serie und hatte 5000 Vakuumröhren. Nur eine BESM-1 wurde gebaut. Als sie 1952 fertig war, war sie zunächst der schnellste Rechner in Europa. Gleitkommazahlen wurden als 39-Bit-Wörter kodiert, es wurden 32 Bit für den numerischen Teil, 1 Bit für das Vorzeichen und 1+5 Bit für den Exponenten verwendet. Der Schreib/Lese-Speicher war ein Ferritkernspeicher. Der externe Speicher bestand aus 4 Magnetbandspeichern, die jeweils 30 000 Wörter speichern konnten. Außerdem war ein Magnettrommelspeicher angeschlossen mit einer Kapazität von 5120 Wörtern und einer Zugriffsrate von 800 Wörtern/Minute. Die Rechenleistung betrug 8–10 KFlops. Ohne Berücksichtigung des Kühlsystems verbrauchte der Röhrencomputer etwa 30 kW.
BESM-2, BESM-3M und BESM-4 bestanden ebenfalls aus Röhren.
BESM-4a war der erste Transistorrechner des sozialistischen Weltteils.
BESM-6 war ein komplett neu entwickeltes Supercomputersystem, wurde 1965 am Institut für Präzisionsmechanik und Computertechnologie entwickelt und ab 1967 produziert, auch für den Export. Die BESM-6 wurde zum Beispiel an der Technischen Universität Dresden und beim Kombinat (VVB) Schiffbau in Rostock eingesetzt. Insgesamt wurden bis 1987 355 Exemplare hergestellt.
BESM-6 war der erste sowjetische Rechner mit einem Betriebssystem. Compiler standen u. a. für die Programmiersprachen Algol 60, FORTRAN-4 und ein standardnahes Pascal zur Verfügung.
Nachfolger von BESM wurde Elbrus.
Unsere Platine stammt aus der Sammlung von Prof. Wolfgang Händler der sehr gute Beziehungen zur TU Dresden hielt.
Da dort eine BESM-6 installiert war und unsere Platine mit Transistoren versehen ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß daß sie aus einer BESM-6 aus der Zeit von 1967 bis 1987 stammt.
https://dl.ifip.org/db/conf/ifip9/sorucom2006/KarpovaK06.pdf