I0080 - Rechenanlage Eurocomp LGP 21
Dieser Rechner wurde in Deutschland unter Lizenz der Librascope Division gebaut und von Eurocomp vermarktet. Er arbeitet bitseriell (32bit) und verwendet als Arbeits- und Registerspeicher eine rotierende Magnetplatte, von der auch sein internes Timing abgeleitet wird.
Bei dem LGP-21 handelt es sich um einen ausgesprochen kleinen Computer, der aber dennoch als "der erste vollständige programmgesteuerte Digitalrechner unter 60.000,- DM für die Grundausstattung" angeboten wurde. Das war natürlich nur der Preis für die nackte CPU und einem "Flexowriter" (Schreibmaschine). Dieser Rechner war der Nachfolger des LGP-30, eines Röhrenrechners von Schoppe & Faeser unter Lizenz hergestellt wurde. Entwickelt wurde der LGP-21 von Librascope Division -GPI- (USA), die damals zu den größten Rechenmaschinenherstellern der Welt gehörte. In den USA wurde der Rechner ab 1962 von "General Precision" verkauft.
Dieser Rechner ist aus vieler Hinsicht historisch hochinteressant: Zum einen ist der Hardware-Aufwand ist extrem gering. Desweiteren arbeitet der Rechner im Wesentlichen mit einem einzigen Bus-System. Darüberhinaus arbeitet er mit einer Festplatte, die alle Register und Taktspuren enthält.
Der LGP21-Rechner ist sehr selten. Nur ca. 100 Stück wurden davon gebaut.
Als internes Speichermedium und zugleich Taktgeber (95 kHz!) wird eine rotierende Festplatte mit unbeweglichen Köpfen verwendet. Sie dreht sich mit 1475 U/min und kann 4096 Worte mit je 32 Bit speichern. Das entspricht ca. 12 KB und war zu dieser Zeit eine beachtliche Kapazität. Die Platte wird in 64 Spuren sowie 4 Taktspuren und 3 Umlaufspeicher (Akkumulator, Befehlsregister und Zählregister) aufgeteilt. Die mittlere Schreibdichte beträgt ca. 10 Bit je mm während sie heute ca. 200 mal größer ist
Der LGP-21 verfügt über 23 verschiedene Befehle. Das reicht aus, um die üblichen wissenschaftlichen Aufgaben programmieren zu können.
Dieser Rechner war an der Sternwarte Bamberg des Pysikalischen Institutes der FAU im Einsatz.
Zuvor nutzten die Mitarbeiter die Zuse Z23 der Mathematik für ihre Berechnungen.
Literatur: ZD-?????